HANDinHAND
Vom Geben und Nehmen.
Nicht selten stellt sich die Frage, neben der gängigen Antwort der vorbestimmten Berufung, des „es ist eben so“, des Glückes, sein innerstes Bedürfnis, einfach nur Musik machen zu dürfen, als Beruf ausleben zu können – neben all dem stellt sich manchmal die ehrliche Frage, des Warum. Wer vor einem Konzert sich der großen Verantwortung bewusst wird und sich ein Gefühl der Anspannung einstellt, das gerne mit allgemeiner Aufregung verwechselt wird, findet sich am Ende des gegebenen Konzerts kein Anflug mehr von Zweifel in den Gedanken. Die Frage nach dem Warum rührt einer Eigenart unseres Berufs her, die hohen Künste, die Künstler, die Komponist:Innen, die bildenden Künstler:Innen auf einen Sockel zu stellen. Eine Idealisierung, die nicht recht zu der wahren Tatsache, der Menschlichkeit und Natürlichkeit unseres da-Seins passen mag und zu einer Erwartungshaltung führt, einer anderen Welt zu entspringen, einer besseren, und dieser Welt wollen die Rezipient:Innen einen Deut näher kommen. Und da sie dieses Tor selbst nicht zu durchschreiten vermögen, sind wir ein Medium, derer sie sich bedienen. Zu recht, ohne Zweifel. Ergo ist der Beruf „Musiker:In“ eine Berufung, eine Interpretation die von der Muse geküsste „Inspiration“, die Künstler:Innen die unantastbaren, inkarnierten Abbilde einer höheren, lichten Gestalt.
Unsere Kunst kommt nicht nur mit der Herausforderung, dem unter dem Deckmäntelchen der „Leidenschaft“ verschleierten Leistungsdruck standzuhalten, sondern auch mit der Verantwortung, etwas von dem zu geben, von dem man nicht nur bekommen, sondern auch genommen hat. Es ist ein Trialog der eigenen Arbeit in Verbindung mit Unterstützern, sei es der eigenen Lehrer:Innen oder Mentor:Innen, anderer Musiker:Innen, Mäzenen, – von denen wir nehmen, auf die wir angewiesen sind – und schlußendlich denen, denen wir nicht nur auf der Bühne geben, sondern z.B. der nächsten Generation, Hilfebedürftigen, Notleidenden. Wir geben, nehmen, und bewirken gemeinsam im Laufe unserer Karriere und halten im Idealfall diese drei Punkte in einer gesunden Balance.
Nachhaltigkeit.
Unser Beruf wird nach und nach zu einem Jet-Set Lifestyle, ich lese und höre von vielen Kollegen, dass das Leben von Flughafen zu Flughafen ermüdet und vereinsamt. Zudem ist die Verantwortung gegenüber „unserem“ Planeten in unserer und den uns folgenden Generationen groß wie nie zu vor. Müssen wir jedes Jahr mehrere Tourneen auf anderen Kontinenten spielen? Ist es wirklich nicht anders machbar, für ein einzelnes Konzert von Berlin nach Kanada zu reisen und sind wir nicht dazu verpflichtet, eine solche Reise anders zu gestalten? Oder verlieren wir dadurch unter Umständen Engagements, weil es nicht immer möglich ist, mehrere Konzerte hinter einander zu organisieren? Diesen Punkten müssen wir uns ab jetzt stellen:
- Nachhaltigkeit. Ist ein Flug wirklich notwendig? Müssen wir regelmäßig ins Ausland reisen?
- Verantwortung. Wie können wir unser Wissen den nachfolgenden Generationen weitergeben, die Liebe zur Musik wecken, gleichzeitig aber die Glaubenssätze auflösen, dass nur eine internationale Karriere, ein übervoller Terminkalender mit Konzerten in Mailand, New York und Beijing?
- Weitergabe des Feuers und nicht das Bewahren der Asche. Ist das Konzept der klassischen Konzerte noch zeitgemäß; können wir das Erbe der Unsterblichkeit der Musik bewahren, in dem wir es weiterentwickeln, ohne es im Kern zu verändern? Die Werke Beethovens, Kaprálovás, Bachs, Boulangers, bedürfen keiner Veränderung, um die Freude an ihnen in den Menschen zu wecken, um das Interesse daran zu wecken. Es bedarf einer Lupe, einen Blick von innen, um Teil des Kosmos zu werden und nicht von außen, theoretisch darauf zu schauen. Erleben, nicht erklären muss Teil der neuen Herangehensweise sein.
Nachhaltiges Verhalten im Konzertleben können z.B. sein:
- Mit der Bahn anreisen
- Konzerteinladungen in entfernteren Ländern möglichst mit einer Tournee verbinden, um lange Flugreisen für ein einzelnes Konzert zu verhindern
- CO₂ Zertifikate erwerben
- Klimaschützende Projekte unterstützen
…und vieles mehr!
Sponsoring.
Ich freue mich sehr, seit Juli 2021 einen verlässlichen Partner und Sponsor in der Firma energieteam süd gmbh gefunden zu haben. Für die einen waren die Jahre der Pandemie beruflich eine Last, eine Herausforderung. Für die anderen eine Chance: der Fokus auf die Gesundheit unseres Planeten ist nicht nur der jüngsten Generation ein Anliegen, sondern auch Familien, Hausbesitzer:Innen, Balkonliebhaber:Innen und auch uns Musiker:Innen. Ein großes Thema ist dabei natürlich die Sonnenenergie, Photovoltaikanlagen, sogenannte Solaranlagen. Der Markt boomt. Ich freue mich, durch die Frage der Nachhaltigkeit in unserem Beruf auf einer Ebene verbunden zu sein, ein ähnliches Anliegen zu haben, über das wir uns austauschen und gegenseitig von einander profitieren können. Dem energieteam süd liegt sehr am Herzen, der Erde eine Ruhepause zu gönnen, dem stetigen Schneller, Höher, Weiter, entgegenzuwirken und die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen verantwortlich zu verwenden. Sie sind Teil der bitter nötigen Energiewende, die voranzutreiben ein wichtiger Punkt auf der Agenda unserer Genration sein muss. Wir Musiker:Innen, die nach dem Weiter, Höher, nach den internationalen Engagements streben – weil man es „nur dann“ geschafft hat -, tragen zu der enormen Verschmutzung unseres Heimatplaneten bei und verursachen bleibende Schäden. Ich freue mich, durch unsere Zusammenarbeit einen tieferen Blick auf diese Fragen zu erlangen, mich intensiver mit dieser Verantwortung auseinander zu setzen und den Blick darauf zu schärfen, dass auch wir in unserem Umfeld Veränderung bewirken können und unseren kleinen Beitrag leisten.
Zusammenarbeit.
energieteam süd gmbh
Seit Juli 2021 werde ich als Musikerin unter anderem für die Nutzung eines Steinway D Flügels gesponsert.
Plan Deutschland
Seit 2015 habe ich die Patenschaft für ein Mädchen in Guatemala übernommen und hoffe, sie eines Tages besuchen zu können.
Soziales Engagement
Seit 15 Jahren arbeite ich meist in Form von Konzerten für verschiedene Organisationen. Unter anderem für/mit:
UNICEF – Aktion 100.000 Ulm – Deutsch-Israelische Gesellschaft – Netzwerk Berlin hilft – Takathemba e.V. – diverse medizinische Einrichtungen sowie private Anliegen
Rudolf Weinsheimer
Mit großer Dankbarkeit blicke ich auf die Freundschaft zu dem Cellisten „Nummer 7“ und Gründer der 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker. Sein Vertrauen in mein Können und meine Musik haben mich weit gebracht und es mir ermöglicht, meine erste Live-CD, einen Mitschnitt meines Konzerts im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, aufzunehmen. Sie wird voraussichtlich Ende 2022 bei EuroArts Music erscheinen.
BOOKING WORLDWIDE Get in contact with the artist:
+49(0) 179 509 73 49
post@leoniekaratas.com